Unified Communications: Was verbirgt sich dahinter?
Publiziert am 2014/10/03 unter: Telefon24 Blog / Info
Eine allgemeingültige Definition des schillernden Begriffs “Unified Communications” ist nicht in Sicht – zu vielgestaltig ist bislang seine Realisierung.
Grundgedanke des UC ist die integrative Zusammenfassung unterschiedlichster Kommunikationskanäle. Vereinfachung und Effizienzsteigerung vollzieht ein übergreifendes Managementsystem in Gestalt einer einheitlichen Software-Plattform. Alle Schnittstellen sollen dem Benutzer offen zur Verfügung stehen. Der Anwender profitiert beruflich wie privat (!) unmittelbar von der Entstehung andernorts wertvoll einsetzbarer Freiräume. Nicht zu verwechseln ist Unified Communications mit Unified Messaging (Sprache, Fax, SMS und E-Mail), das selbst wiederum nur integrativer Teil von UC ist.
UC – Inhalte und Basics
Konkretes Ziel von Unified Communications ist die koordinierte Synchronisierung von Telekommunikationsdiensten wie E-Mail, Telefon, Unified Messaging (UM), VoIP, Handy / Smartphone, Videokonferenzen, Chat-Rooms und Instant Messaging (IM), Personal Information Management (PIM), Presence Management etc. Dies soll mittels Anwendungsplattformen und Clients unter einer homogenen Benutzeroberfläche erfolgen. Die miteinander flüssig kommunizierenden Komponenten gewährleisten (im Optimalfall) effektivere Nutzbarkeit der einzelnen Dienste für alle involvierten Anwender.
Effizienter arbeiten mit Unified Communications
Gerade im Businessbereich vielfältig zur Anwendung kommende Dienste und Endgeräte zeigen sich arbeitshemmend etwa in unterschiedlichen Telefonverzeichnissen, Adressdateien und Anwendungsprogrammen.
Ob Start-Up, mittelständisches Unternehmen oder Großkonzern – das Multichannel-Kommunikationsproblem ist bei allen oft dasselbe. Häufig betriebsintern fragmentierte Strukturen haben oft schlechte Erreichbarkeit einzelner Mitarbeiter, fehlende Arbeitsmittel, unnötige Geschäftsreisen, Kosten für Meeting-Räumlichkeiten, überflüssige Doppelbearbeitungen sowie reduzierten Output aufgrund verzögerter Kommunikation zur Folge.
Immer und überall erreichbar sein: UC-Architekturen versuchen derartige Problematiken organisatorisch wie technologisch zu lösen bzw. zumindest erkennbar zu verbessern. Headsets und Freisprechlösungen des renommierten Herstellers Jabra reihen sich nahtlos in vorhandene Kommunikationsstrukturen ein und ermöglichen ein geräteübergreifendes Telefonieren. So kann man das Gespräch in einem gemeinsamen Meeting über die Jabra Speak 510+ Freisprechanlage beginnen und dann, ohne das Gespräch zu unterbrechen, zum Jabra Motion UC Headset wechseln, falls der Raum mal verlassen werden muss.
UC auch in der Telefonanlage und am Rechner
Hybrid ausgestattete Telefone der neuesten Generation wie das mit Android 4.0.4 laufende Gigaset SL930 besitzen eine über integriertes VoIP nutzbare UC-Option für unterschiedlichste Anwendungen. Der seit 2011 laufende Lync Server von Microsoft etwa vereint mit seinem solitären Lync-Client alle relevanten Server-Anwendungen unter einer einzigen Oberfläche. Die OpenScape-Lösung von Siemens wiederum präsentiert sich als flexible Open-Source-Plattform mit vollständiger UC-Suite. Eine seit 2007 existierende UC-Lösung von IBM nennt sich bezeichnenderweise “Lotus Sametime” und verspricht kostensparende Implementierung in bereits vorhandene Infrastrukturen von Software und Telefonie.
Unified Communications – das zweite Gesicht
Das zweifellos enorme Potenzial von Unified Communications birgt jedoch oft gleichzeitig auch Nachteile. Je nach UC-Modell zeigen sich besonders häufig flexiblere:
– Einsatzmöglichkeiten innovativer Technologien vs Abhängigkeit vom Servicepaket des Providers
– Erhöhte Flexibilität vs kostenintensives Servicemanagament
– All-in-one gelieferte und gewartete UC-Architektur vs arbeitsaufwendiger Nachweis vom Dienstleister erbrachter Einzelleistungen
– Optional unbegrenzte Feature-Erweiterung vs kostspieliges Non-stop-Updating der IT-Infrastruktur
– Praktische Kostenkontrolle vs überschaubare Kostenvorteile
Diese Vor- und Nachteile müssen dementsprechend gegeneinander abgewogen werden.
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